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Denkmal und Mühle

Was ist ein Denkmal? Ein Denkmal ist ein Zeugnis der Kulturgeschichte. Schon in den Schriften Martin Luthers lässt sich das Wort „Denkmal“ nachweisen. Dort hat es die Bedeutung „Gedächtnisstütze“. Luther verwendete es als Übersetzung für das griechische mnemosynon und das lateinische monumentum (lat. monére = gemahnen, erinnern). Es gibt verschiedene Arten von Denkmälern: Gartendenkmale, Industriedenkmale, Technische Denkmale und Baudenkmale.

Die „Neue Mühle“ ist seit dem 13. Jahrhundert in den Quellen unter verschiedenen Namen nachweisbar: Hirschmühle, Martinsmühle, Martinsmühle zum Hirsch, Mühle vor dem langen Steg, Mühle zum roten Hirsch, Hirschgensmühle. Im Finanzregister von Severi aus dem Jahre 1259 ist die Mühle als „molendium comitis“ (Grafenmühle) aufgelistet, was auf den Besitzer, Graf von Gleichen, hinweist. 1322 soll der Besitz der Mühle geteilt worden sein. Die Familien vom See und von Ludersborn zahlen jeweils den Zins für den vierten Teil und Konrad Hotermann für den halben Teil. Nach 1331 wurde der Besitz wieder zusammengeführt. Seit Ende des 16. Jahrhunderts ist die Familie Milwitz als Besitzer eingetragen.

 

Im Oktober 1736 brannten die Mühle und 70 Häuser in der Nähe des Predigerklosters ab. Die „Neue Mühle“ wurde daraufhin neu aufgebaut und trägt seitdem diesen Namen. 1737 begann der Mahlbetrieb der Mühle. Die Besitzer waren nun Kammerrat Moliton und Reichs- und Hofrat Clemens. 1753 bekam sie das Recht, fünf Wasserräder zu betreiben und seit dem 18. Jh. sind freie Müller Besitzer der Mühle. 1867 wurde sie von Carl Köhler gekauft, der sie später modernisierte und Walzenstühle einbaute. Daraufhin wurde sie einige Zeit „Kunstmühle“ genannt. Von der Witwe Köhler kaufte sie Eduard Gruhn, dessen Sohn Heinrich der letzte Müller der Mühle war. Bis zum Verkauf 1982 an die Stadt wurde sie gewerblich als Mahlmühle betrieben.

Geschichte der Mühlen

Die Entwicklung der Mühlen ist untrennbar mit der Entwicklung der Menschheit verbunden. Die Erkenntnis, dass man Samen von Gräsern essen, lagern und im Frühjahr wieder aussähen kann, bildete die Grundlage für die Sesshaftwerdung des Menschen. In der weiteren Entwicklung fanden die frühen Menschen heraus, dass zerquetschter Samen mit Wasser gemischt einen nahrhaften, gut verträglichen und sättigenten Brei ergeben. Wenn dieser Brei erhitzt wird, bis er fest ist, ist er länger haltbar und lässt sich leichter transportieren. Es war noch ein langer Weg, bis zur gezielten Züchtung und Anbau von Getreide, der Vermahlung zu Mehl und dem Backen vom Brot, aber der Anfang war getan. Der älteste Fund einen Reibsteins für Wildfrüchte wird auf 16.000 v. Chr. datiert. Die älteste Reibmühle, bestehend aus einem festen Bodenstein und einem beweglichen Reibstein, wurde in Ägypten gefunden. Sein Alter wird auf ca. 4.000 v. Chr. geschätzt.

Weltbekannt ist die Plastik einer kornreibenden Frau. Das Original ist ca. 2.500 v. Chr. entstanden. Damals war das mahlen von Getreide ein Teil der häuslichen Pflichten und ausschließlich Frauenarbeit. Diese Kopie befindet sich im Europäischen Mühlenmuseum in Gifhorn.

Durch die Entstehung der Städte wurde nicht mehr nur für die Familie gemahlen, sondern es bildeten sich gewerbliche Bäckereien. Für die dazu benötigte Mehlmenge wurden größere Mühlen benötigt, die von Tieren, oder Sklaven angetrieben wurden. Die hier gezeigten sanduhrförmigen Drehmühlen waren der Bestandteil einer Bäckerei und kamen in Pompeji zum Einsatz.

Etwa 80 v. Chr. erwähnt der Römer Strabo eine Wassermühle in Cabira. Sie gilt als die älteste nachgewiesene Wassermühle. Um 25 v. Chr. beschreibt der Römische Architekt Vitruv eine Getreidemühle mit vertikalem, unterschlächtigen Wasserrad und Stockgetriebe. Erst im Jahr 754 ist die erste Wassermühle in Bayern nachgewiesen. Aus dem Jahre 979 ist die erste urkundliche Nennung eines noch heute bestehenden Mühlenstandortes im östlichen Deutschland. Sie steht in Alsleben an der Saale, die heute noch produzierenden Saalemühlen.In Frankreich finden wir 1105 die erste Erwähnung einer Windmühle, während erst 1222 die erste Windmühle in Deutschland nachgewiesen ist. Sie stand auf der Burgmauer in Köln. Das wohl berühmteste Rechtsbuch der Geschichte, der 1227 erschienene Sachsenspiegel, rechnet die Mühlen zu den durch den Kaiser befriedeten Orten. (Asylrecht, Mühlenfrieden) Im Sachsenspiegel findet sich auch die älteste Mahlordnung: "Wer zuerst kimmet, der malet zuerst."

Zu dieser Zeit war die Grundlage der Müllerei gelegt. Es entwickelten sich die verschiedenen Mühlentypen und Anwendungen. So wurde die Wasserkraft und die Windkraft die Hauptenergiequelle für alle Anwendungen. Es entstanden neben Getreidemühlen auch:

  • Ölmühlen
  • Pulvermühlen
  • Sägewerke
  • Hammerwerke
  • Walkmühlen
  • und vieles mehr